Das Wohl der Kinder steht bei uns an oberster Stelle. Erziehung bedeutet für uns Pädagog*innen vor Allem „Beziehung“. Uns ist sehr wichtig eine stabile, vertrauensvolle und gleichwürdige Beziehung zum Kind aufzubauen. Gleichwürdigkeit bedeutet in der Beziehung zwischen den Erwachsenen und dem Kind: Beide Personen sind von gleichem Wert. Daraus resultiert ein respektvoller Umgang auf Augenhöhe, bei dem Wünsche, Anschauungen und Bedürfnisse beider Partner gleich ernst genommen werden. Die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern ist immer ungleichmäßig. Die Erwachsenen haben zu jeder Zeit die Verantwortung für die Kinder zu tragen, die Kinder aber niemals die Verantwortung für die Erwachsenen. Kinder brauchen Erwachsene, die sich für ihre Rechte einsetzen. Auf Grund dieser strukturellen Ungleichheit ist es uns wichtig, dass die Erwachsenen sich jederzeit ihrer Macht bewusst sind und ihre Beziehung zum Kind regelmäßig reflektieren.
Unser pädagogischer Auftrag ist, die Mädchen und Jungen in ihrer Entwicklung zu begleiten, deren Selbstbewusstsein zu stärken und sie in ihrer Fähigkeit zur Selbstbestimmung zu unterstützen. Dieses Ziel erreichen wir in einer gleichwürdigen Beziehung, in der wir die Gedanken, die Gefühle, das Selbstbild, die Träume und die innere Realität der Kinder genauso ernst nehmen, wie die der Erwachsenen.
In einer stabilen, vertrauensvollen und gleichwürdigen Bindung zu den Kitamitarbeiter*innen, werden die Kinder den Mut haben über ihre Probleme, schlechten Erfahrungen, unguten Gefühle und Sorgen zu sprechen. Unsere Kinder sollen selbstbewusst „Nein“ sagen und ein „Nein“ von anderen Kindern und Erwachsenen akzeptieren.
Die Stärkung der Kinder durch unser pädagogisches Handeln geschieht in der Praxis überwiegend situationsorientiert, aber auch gezielte pädagogische Projektarbeit ergänzt und unterstützt die sozial-emotionale Entwicklung der Kinder.
Durch Partizipation und Beschwerdemanagement werden die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. Sie fühlen sich mit ihren Wünschen, Gedanken und Gefühlen ernst genommen. Die Kinder werden darin unterstützt ihre persönlichen Gefühle zu erkennen, sie zu benennen und ihnen zu vertrauen. Durch gute Bindungsarbeit lernen die Kinder sich Hilfe zu holen.
Die Räume der Kita sind so gestaltet, dass die Intimsphäre der Kinder gewährleistet ist. Es gibt Rückzugsräume für Kinder, die einfach mal ihre Ruhe haben möchten, um ihre Seele baumeln zu lassen. Es gibt viele unterschiedliche Spielräume, in denen sie in Kleingruppen agieren können.
Das Projekt „Bärenstark“ findet regelmäßig mit den Schulkindern statt. Hierbei geht es um das Erkennen von Gefahren und um Selbstverteidigung.
Eine vertrauensvolle Elternarbeit ist unerlässlich, denn nur mit Vertrauen können Eltern sich öffnen und gegebenenfalls Unterstützung annehmen.
Wir arbeiten eng mit der Montessori Frühförderstelle und holen uns Fachberatung zur Unterstützung in das Team, denn uns ist bewusst, dass wir immer noch dazulernen können.
Jedes Kind hat ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Seit dem Jahr 2000 ist das Recht auf gewaltfreie Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch §1631 verankert.
Es gibt den Machtmissbrauch in Form von körperlicher und seelischer Gewalt, Schadenszufügung durch Misshandlung, sexuellen Missbrauch, Ausbeutung und schlechter Behandlung, Verwahrlosung oder Vernachlässigung. Eine Gefährdung des Kindes kann von Familienmitgliedern, von den anderen Kitakindern, von zufälligen Begegnungen und von Mitarbeiter*innen aus der Einrichtung ausgehen.
Kinder haben kaum Möglichkeit, sich gegen diese (sexualisierte) Gewalt und pädagogisches Fehlverhalten in Einrichtungen zur Wehr zu setzen.
Uns als Einrichtung ist es sehr wichtig, einer Kindeswohlgefährdung vorzubeugen, sie frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Hier ist auch die Aufsichtspflicht von Bedeutung, die regelmäßig in Großteamsitzungen thematisiert wird. Dem Thema „Aufmerksamkeit“ wird auf den Schatzinseln viel Beachtung geschenkt, denn auch so werden Kinder geschützt.
Und die Schatzinseln setzen hier ein klares Statement: Wir schauen hin!
„Denn Nichtwahrhabenwollen ist der beste Täterschutz“
(Der Paritätische Gesamtverband; Arbeitshilfe Schutz vor sexualisierter Gewalt in Diensten und Einrichtungen)
Bei der Anstellung und Einarbeitung von Auszubildenden oder neuen Mitarbeiter*innen wird das Thema Kinderschutz als Rahmenbedingung thematisiert.
Es gibt als Wegweiser durch unseren Kitaalltag einen verbindlichen Verhaltenskodex für alle Mitarbeiter*innen.
In der Einrichtung liegt ein Ablaufdiagramm zum Umgang mit „gewichtigen Anhaltspunkten“ für eine Kindeswohlgefährdung vor. Des Weiteren gibt es eine Einschätzskala, die zur Unterstützung bei kollegialer Beratung im Verdachtsfall herangezogen wird. Außerdem sind die Kontaktdaten der für uns zuständigen InsoFas bekannt.
Es besteht eine Kooperation mit dem Jugendamt, sodass wir in einem auftretenden Fall der Gefährdung, den Schutzauftrag in gemeinsamer Verantwortung übernehmen können. Sobald ein Verdachtsfall auftritt, wird nach §8a ein Fachteam oder eine Fachberatung aktiv, die eine Gefährdungseinschätzung erstellt und ggf. weitere Schritte einleitet.